Drucker kalibrieren

Drucker kalibrieren - Farbprofil anpassen
Drucker kalibrieren | © Bild: 62893777 - Frank-Peters, depositphoto.com

Damit Sie Fotos in gestochen scharfer Qualität und mit leuchtenden, lebensechten Farben drucken können, müssen Sie nicht selten zunächst Ihren Drucker kalibrieren. Um unerwünschte Farbstiche auf Ihren Druckresultaten zu vermeiden, ist eine vorherige Kalibrierung an Drucker sowie Monitor empfehlenswert und nicht selten sogar notwendig. Damit das sogenannte ICC-Profil auf Ein- und Ausgabegerät (z.B. PC und Drucker) gleich ist und Sie genau das drucken können, was Sie auf Ihrem Bildschirm sehen, muss also die entsprechende Software angepasst werden. Wie Sie dies bewerkstelligen, soll im folgenden Artikel eingehend erläutert werden.

Inhaltsverzeichnis

Drucker kalibrieren: Bedeutung

Einige Anwender werden sich sicher die Frage stellen, warum man den Drucker und auch den Monitor kalibrieren muss. Zunächst ist es wichtig, zu wissen, dass beide Komponenten aufeinander abgestimmt sein sollten, damit Sie auch genau die Druckergebnisse erhalten, die Sie sich wünschen. Besonders User, die Ihre Fotos, egal ob professionell oder hobbymäßig, selbst ausdrucken, werden hier und da über die Kalibrierung bei der Bildbearbeitung gestolpert sein. Zur Druckerprofilierung gehört natürlich auch das Farbmanagement als solches. Dabei sollten Sie darauf Acht geben, ob Sie das RGB- oder CMYK-Profil ausgewählt haben. Denn ja nach Einstellung erscheinen die Farben ein wenig anders auf Ihrem Ausdruck. Die gewünschten Farben werden dabei jeweils aus den Grundfarben durch Übereinanderlegen der Pigmente gemischt. Allerdings erhalten Sie mittels CMYK einen dunkleren Farbton, je mehr Pigmente übereinander liegen, im Gegensatz zum RGB-Farbprofil, bei welchem der Ton heller wird. Mehr zum Thema Farbschemata und wie Sie beispielsweise RGB in CMYK umwandeln können, erfahren Sie in unserem Artikel zum Thema.

Zudem wird es von Zeit zu Zeit notwendig, die Druckerpatronen oder den Toner zu tauschen. Besonders, wenn Sie einen bläulichen oder bräunlichen Farbstich bemerken, ist ein Wechsel sinnvoll. Auch kann die Reinigung des Druckkopfes hilfreich sein.

Wichtig ist jedoch stets, dass Sie genau solche Ausdrucke erhalten, wie Sie es sich wünschen. Dafür sollten die entsprechenden Druckertreiber, die passende Software, das geeignete Papier sowie die für die Anwendung qualifizierte Hardware genutzt werden. Achten Sie dabei auch darauf, dass die unterschiedlichen Druckerhersteller verschiedene Herangehensweisen zur Druckerkalibrierung vorsehen.

Drucker kalibrieren: Definition

Drucker kalibrieren – was ist das? Diese Frage wird sich sicher bereits der ein oder andere Nutzer gestellt haben. Bei der hier betrachteten Kalibrierung geht es vornehmlich darum, die Druckereinstellungen in Bezug auf das Farbmanagement so anzupassen, dass sowohl Ein- als auch Ausgabegerät das gleiche Farbspektrum aufweisen. Denn ursprünglich stellen beispielsweise Bildschirm und Drucker Farben unterschiedlich dar. Damit Ihre Fotos aber keine verfälschten Farben und Farbverläufe aufweisen, ist es notwendig, mithilfe der passenden Software gewisse Einstellungen vorzunehmen, die dafür sorgen, dass die Übertragung der Farbumfänge der verschiedenen Geräte beispielsweise mit einem Spektralcolorimeter aufeinander angepasst werden.

Das Spektralcolorimeter eignet sich für die optimale Farbanalyse und Drucker-Kalibrierung
Das Spektralcolorimeter eignet sich für die optimale Farbanalyse und Drucker-Kalibrierung | © Bild: 41879099 – cinepro, depositphoto.com

Da nun die Geräte der unterschiedlichen Hersteller auf verschiedene Art und Weise arbeiten, werden auch häufig die zu druckenden Farben unterschiedlich erkannt und dargestellt, weshalb es gerade beim professionellen Fotodruck notwendig wird, den Drucker zu kalibrieren und die passende Profilierung vorzunehmen. Achten Sie hier auch stets auf die Angaben des Herstellers, denn nicht jedes Druckerprofil funktioniert bei jedem Gerät gleich. Informationen zu den herstellerspezifischen Vorgehensweisen finden Sie an anderer Stelle in diesem Artikel.

Drucker kalibrieren: Software

Um das Farbspektrum an Drucker und Bildschirm zu kalibrieren, wurden genormte Farbräume, sogenannte ICC-Profile, entwickelt. Über diese lässt sich erkennen, mit welchem Farbmodell das jeweilige Gerät arbeitet. Das International Color Consortium, kurz ICC, dient dabei vornehmlich der Vereinheitlichung des Farbspektrums von Grafik-, Layout- sowie Bildbearbeitungsprogrammen. Fehlt nun das passende Farbprofil oder handelt es sich um das falsche, kann es passieren, dass der Drucker Fotos oder ähnliches mit einem unerwünschten Farbstich ausgibt. Es ist vor dem tatsächlichen Druck also ratsam, zunächst eine Testseite zu drucken, um herauszufinden, wo mögliche Fehler in der Farbgebung liegen könnten, um diese bei Bedarf zu beheben, bzw. das Farbprofil entsprechend anzupassen. Wenn Sie nicht genau wissen, wie Sie eine Testseite drucken, belesen Sie sich gern in unserem zugehörigen Artikel über die genaue Vorgehensweise und erfahren Sie weitere wissenswerte Informationen, weshalb der Druck einer Testseite von Vorteil sein kann. Auf ebendieser Seite sehen Sie außerdem, welche Einstellungen Sie für Ihre Bedürfnisse noch anpassen sollten.

Hierfür können Sie ein Messprogramm oder ein virtuelles Messgerät nutzen, um das passende Druckerprofil auszuwählen, welches sich sodann automatisch installieren lässt. Dazu werden zusätzlich ein Spektralcolorimeter sowie eine passende Software benötigt. Dabei ist es sinnvoll, die gesamte Hardware aufeinander abzustimmen und so sowohl Drucker als auch Monitor zu kalibrieren. Zwei Produkte sollen hierbei nicht unerwähnt bleiben: sowohl Pantone ColorMunki als auch PrintFox Pro Suite sind Tools, die sich in der Anschaffung durchaus lohnen, wenn Sie häufig professionelle Fotos drucken möchten.

Achtung: Das eingestellte Farbprofil hat keinen Einfluss auf das gewählte Papier. Wenn Sie beispielsweise auf glänzendem Fotopapier drucken, kann das Ergebnis deutlich von dem Resultat auf Normalpapier abweichen.

Drucker kalibrieren: Anleitung für die verschiedenen Hersteller

Die richtige Drucker-Kalibrierung macht Ihre Fotos erst einzigartig
Die richtige Kalibrierung macht Ihre Fotos erst einzigartig | © Bild: 109759386 – yanabolbot.gmail.com, depositphoto.com

Wie bereits weiter oben angemerkt, hat jeder Druckerhersteller seine eigene Technologie, die es bei der Kalibrierung zu beachten gilt. Aus diesem Grund stellen wir Ihnen einige herstellereigenen Besonderheiten vor und geben Ihnen einige Tipps an die Hand, wie Sie die Profilierung der verschiedenen Modelle vornehmen können.

Drucker kalibrieren: HP

Trotz, dass HP für eine hohe Qualität bezüglich des Fotodrucks steht, kann es passieren, dass Sie mit dem Ergebnis nicht hundertprozentig zufrieden sind. Um die unerwünschten Farbveränderungen zu korrigieren, ist die Nutzung eines ICC-Profils vonnöten. Sobald die passende Software heruntergeladen und installiert ist, können Sie eine Testseite drucken, welche Sie mit dem Spektralcolorimeter in Augenschein nehmen, um Farbtemperatur, -tiefe und –zusammenstellung zu analysieren und sie gegebenenfalls nach Ihren Wünschen anzupassen.

Drucker kalibrieren: Brother

Auch wenn sich der Hersteller Brother weniger auf den Fotodruck spezialisiert hat, können Sie auch mit Brother-Druckern hervorragende Ergebnisse erzielen, wenn Sie die passende Software einsetzen, die für eine optimale Farbabstimmung sorgt. Haben Sie dabei etwas Geduld, denn nicht selten erfordert eine solche Kalibrierung etwas Fingerspitzengefühl.

Drucker kalibrieren: Epson

Im Gegensatz zu Brother bietet Epson eine große Bandbreite an Druckern, die speziell für Fotos und Farbdrucke konzipiert sind, weshalb auch die Profilierung schneller und einfacher vonstattengeht. Beachten Sie jedoch, dass Sie, je öfter Sie die Papierart ändern, desto öfter auch den Drucker neu kalibrieren müssen.

Es wird zunächst eine Testseite mit verschiedenen Grautönen in Form eines Keils gedruckt. Dabei sollte darauf geachtet werden, ob alle Graustufen gut erkennbar sind. Ist dies vollbracht, können Sie in gleicher Weise einen Testdruck für die einzelnen Farben durchführen. Hier ist es sinnvoll ausschließlich die Grundfarben zu kalibrieren, denn aus ihnen ergeben sich automatisch die passenden Mischfarben.

Drucker kalibrieren: Canon

Auch viele Druckermodelle aus dem Hause Canon sind bekannt für ihre professionelle Fotoqualität wie aus dem Labor, weshalb sich diese Geräte besonders dafür eignen, die letzten Urlaubsfotos zu drucken. Um diese Qualität allerdings zu erreichen, ist es notwendig, das optimale Druckerprofil einzurichten. Nicht zuletzt hängt dies auch vom Farbprofil Ihres PCs, bzw. Monitors ab. Um die Farben einzurichten, nutzen Sie das Einstellungstool Ihres Druckers und übertragen das gewünschte Farbprofil auf Ihren Bildschirm. Sobald die Kalibrierung erfolgreich nach Ihren Wünschen abgeschlossen ist, speichern Sie das Profil und können es so bei jedem Druck nutzen.

Tipp: Möchten Sie mehr zu den Druckereinstellungen wissen, informieren Sie sich doch über die vielfältigen Möglichkeiten in unserem Blogbeitrag zum Thema.

Drucker kalibrieren: Freeware (kostenlos)

Neben kostenpflichtigen Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop und teurer Software zur Druckerkalibrierung, gibt es je nach Anwendungsbereich und Ihren eigenen Ansprüchen auch eine große Bandbreite an kostenfreien Programmen, die Sie zur Profilierung Ihres Druckers nutzen können.

Auch mit kostenloser Software lassen sich einige Farbanpassungen vornehmen
Auch mit kostenloser Software lassen sich einige Farbanpassungen vornehmen | © Bild: 43050807 – Syda_Productions, depositphoto.com

Drucker kalibrieren: Spyder

Ein beliebtes Beispiel ist hierbei SpyderPRINT. Ganz nach Ihren individuellen Bedürfnissen können Sie zudem SpyderStudio für Ihr persönliches Farbmanagement nutzen. Beide Programme dienen der Druckerprofilierung. Um auch Ihren Monitor optimal anzupassen, eignet sich die Datacolor Syper-Software.

Natürlich kann diese Freeware nie exakt die gleichen Resultate erzielen, welche mit einer kostenpflichtigen Software möglich sind. Dennoch ist sie für viele Anwendungsbereiche durchaus angemessen und zudem einfach zu bedienen.

Mit Gimp Drucker kalibrieren

Auch Gimp ist ein kostenfreies Programm, das Ihnen eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Bildbearbeitung bietet. Hier können Sie beispielsweise nicht nur das Farbprofil von RGB in CMYK umwandeln, sondern auch Drucker und Monitor kalibrieren.

  • Unter dem Reiter „Bearbeiten“ finden Sie die Einstellungen, in welchen Sie unter anderem die Farbverwaltung vorfinden.
  • In dem sich öffnenden Fenster können Sie für verschiedene Kapitel spezifische Parameter einstellen.
  • Hier können Sie nun Farbprofile wie RGB oder CMYK wählen und auch Bildschirm und Drucker farblich anpassen.

Monitor und Drucker kalibrieren

Egal, ob Sie einen Foto-Drucker kalibrieren möchten oder ein anderes Drucksystem, die Funktionsweise ist stets sehr ähnlich. Wir möchten Ihnen hier noch einmal eine kurze Schritt-für-Schritt-Anleitung an die Hand geben, die Sie nutzen können, um sowohl Monitor als auch Drucker optimal zu profilieren.

  • Scannen Sie zunächst das zu kalibrierende Foto ein oder übertragen Sie es auf andere Weise auf Ihren PC.
  • Wenn Sie noch kein passendes Profil eingerichtet haben, zeigt Ihnen der Bildschirm nicht selten das Bild mit diversen Farbabweichungen an.
  • Nun leiten Sie das zu kalibrierende Foto an die entsprechende Software mit ICC-Profil weiter.
  • Hier wird es angepasst und der korrigierte Scan zurückgegeben.
  • Im Anschluss können Sie das Bild in das Druckerprofil, bzw. das Bildschirmprofil einspeisen.
  • Je nachdem welche Variante Sie hier wählen, erhalten Sie entweder ein ausgedrucktes oder auf dem Monitor angezeigtes Foto mit angepasstem Farbprofil.

Bei der Bildbearbeitung ist es wichtig, dass Sie eine Software wählen, die zu Ihren Ansprüchen passt. Die Kosten variieren hierbei enorm, weshalb Sie sich bereits im Vorfeld Gedanken über die Bandbreite der gewünschten Farbänderungen und Einstellungen machen sollten, damit Sie weder zu viele noch zu wenige Möglichkeiten der Bearbeitung zur Verfügung haben.

3D-Drucker kalibrieren: Anleitung

Relativ neu auf dem Markt, aber gerade aus der Industrie kaum mehr wegzudenken, sind 3D-Drucker. Natürlich müssen auch diese vor Gebrauch kalibriert werden, damit das Endresultat nicht von etwaigen Unebenheiten oder gar Unterbrechungen betroffen ist, welche es unbrauchbar machen. Aus diesem Grund ist die Feinjustierung an den unterschiedlichen Stellschrauben unumgänglich. Bei 3D-Druckern kommt es also vor allem auf das manuelle Kalibrieren auf physischer Ebene an, da die Druckresultate ebenfalls „handfest“ sind.

Per Hand lässt sich auch ein 3D-Drucker feinjustieren und kalibrieren
Per Hand lässt sich auch ein 3D-Drucker feinjustieren und kalibrieren | © Bild: 96585950 – stockasso, depositphoto.com

Fazit

Die Kalibrierung von Drucker und Bildschirm ist in der Tat mit einigem Aufwand verbunden, um optimale Resultate zu erzielen, die genau Ihren Wünschen entsprechen. Daher ist es ratsam, sich bereits im Vorfeld über die Möglichkeiten zu informieren, die die verschiedenen Software-Optionen und Drucker mitbringen. Nur dann können Sie sicher sein, dass Sie auch das Ihr Eigen nennen, was Sie auch tatsächlich benötigen. Denn alle teure Software und Hardware nützt Ihnen nichts, wenn Sie sie gar nicht benötigen. Informieren Sie sich daher im Vorfeld und schauen Sie sich gegebenenfalls auch unseren Vergleich zwischen Laserdruckern und Tintenstrahldruckern an.

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