Olivetti: Italienisch für Anfänger und Fortgeschrittene

Olivetti steht als traditionsreiches Unternehmen für Erfindergeist und soziales Engagement.
Olivetti steht als traditionsreiches Unternehmen für Erfindergeist und soziales Engagement. © 161265894 - 360ber, depositphotos.com

Der italienische Druckerhersteller Olivetti kann auf eine über 100 Jahre währende Geschichte zurückblicken und ist bekannt für seine qualitativen Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen sowie für den Einzelhandel und Großkunden. Olivetti hat sich dabei auf Bürogeräte wie Drucker, auf Computer sowie Anwendungssoftware spezialisiert. Zudem hat sich das Unternehmen den informationstechnischen Anlagen der Telecom Italia angenommen. Vor allem in Bezug auf seine Produktdesigns konnte sich das Unternehmen einen Namen machen. Seit 2018 sind die Wohn- und Fabrikgebäudekomplexe des Konzerns UNESCO-Welterbestätte.

Inhaltsverzeichnis

Olivetti: Von der Schreibmaschine zum umfassenden Elektronik-Hersteller

Die Erfolgsgeschichte Olivettis begann 1908 mit der Entwicklung der ersten hauseigenen Schreibmaschine, der M1, die ab 1911 vertrieben wurde. Der Gründer Camillo Olivetti, Sohn einer gut situierten, jüdischen Familie, konnte das junge Unternehmen schnell zum Erfolg führen, denn bereits 1920 war die Mitarbeiterzahl auf 200 angestiegen. Nur 10 Jahre später öffnete Olivetti die Tore seiner ersten Fabrik in Übersee. Trotz des rasanten Erfolges, ließ sich der Gründervater Camillo Olivetti nicht von seinem für damalige Zeiten eher ungewöhnlichen sozialen Engagement abbringen. Dieses zeigte sich bereits ein Jahr nach der Gründung des Unternehmens, indem Olivetti eine hauseigene Betriebskrankenkasse einführte. Damit nicht genug, entwickelte er diverse Sozialsysteme für seine Mitarbeiter wie etwa die Begabtenförderung, Urlaubsheime sowie eine kulturelle Betreuung. Zusätzlich bot er seinen Angestellten Mutterschutz und Kindergartenplätze. Um die Arbeitslosigkeit in der näheren Umgebung zu minimieren und folglich die Infrastruktur zu stärken, stellten 90% des Kollegiums Arbeiter aus der Region. Dergestalt wollte Olivetti sich außerdem die bessere Identifizierung seiner Arbeiter mit dem Unternehmen sichern. Damit die antisemitisch motivierte Enteignung nicht zum Verhängnis für das Unternehmen wurde, überschrieb Olivetti die Firma seinem Sohn, der christlich getauft war und welcher später ein neues Managementsystem sowie die für Olivetti bekannten Designs als Identifikationsmerkmal einführte. Nachdem sich das Unternehmen bereits mit seiner ersten Schreibmaschine einen Namen gemacht hatte, folgte 1932 ein portables Modell. Nur 3 Jahre später konnte Olivetti die halbprofessionelle Schreibmaschine des Typs Studio 42 auf den Markt bringen. Den ersten hauseigenen elektrischen Rechner stellte das Unternehmen im Jahr 1948 vor.

Bereits in den 1950er Jahren hatte Olivetti Sitze in 21 verschiedenen Ländern und konnte 1959 mit dem ersten in Italien produzierten elektronischen Computer mit Transistoren weitreichende Erfolge erzielen. Zu dieser Zeit wurde auch der amerikanische Schreibmaschinenhersteller Underwood in die Olivetti-Familie eingegliedert. In der Mitte der 1960er Jahren war Olivetti nach Tod des Gründersohns von finanziellen Schwierigkeiten geplagt, sodass erstmals Lohnkürzungen und Entlassungen die Folge in dem sonst übermäßig sozialen Unternehmen waren. Nach diversen Umstrukturierungen und Streitigkeiten über die Führungsrolle, konnte sich Olivetti allerdings wieder stabilisieren. Folgen der Umstrukturierung waren der Ausbau des Geschäftsbereichs für Mikro-Computer sowie die Ausgliederung der Produktion von Werkzeugmaschinen und Großrechnern. Dafür wurden, ganz im Sinne der Unternehmenstradition, die Abteilungen für Werbung, Gestaltung und Produktdesign erweitert. Einen Großauftrag sicherte sich Olivetti 1968 mit der Auslieferung einer kompletten Fabrik für Rechen- und Buchungsmaschinen in die Sowjetunion. Doch das Hauptaugenmerk verschob sich von Großrechnern hin zu CNC-Steuerungen für Werkzeugmaschinen, welche erstmalig angeboten wurden sowie zu lokalen Terminals.

Einen weitreichenden Erfolg konnte Olivetti in den 1960er Jahren mit seinem Computer Programma 101 verzeichnen, da dieser unter anderem in den USA von der NASA zur Berechnung der Mondlandung genutzt wurde und Olivetti so zu internationalem Ansehen verhalf. Mit dem P 203-Bürocomputer und dem BASIC-Computer P6060 konnte das Unternehmen weitere Bestseller vorstellen, die vom Innovationsgeist Olivettis zeugten. Mit den 1970er Jahren machte sich Olivetti außerdem einen Namen bezüglich Minicomputer.

Bedeutend für die 1980er Jahre war die Sicherung des Platzes des Marktführers für Schreibmaschinen und Bürogeräte in Europa sowie Platz 2 der Computeranbieter neben IBM. Das Jahrzehnt war außerdem geprägt von diversen erneuten Umstrukturierungen sowie der Übernahme des deutschen Konzerns Triumph-Adler. Nicht zuletzt durch den schwindenden Absatz bezüglich Schreibmaschinen Ende der 1980er Jahre sowie der Produktpiraterie und den günstigeren Produkten aus Fernost, begann Olivetti sein Geschäft in den Sektor der Telekommunikation auszuweiten. Aufgrund des Preisverfalls der Personal Computer im Endkundenbereich sah sich das Unternehmen außerdem gezwungen, sich in diesem Bereich bis in die 2000er hauptsächlich auf Geschäftskunden zu beschränken, bis dieser Sektor zunächst vollständig aufgegeben wurde.

Nach 4-jährigem Kampf gelang es Olivetti schließlich 2003 das Mobilfunkunternehmen Telecom Italia zu übernehmen. Dies bedeutete einen weiteren Wendepunkt in der Geschichte des Konzerns, da sich nun die Hauptbeschäftigungsfelder auf die Telekommunikation und Informationstechnik fokussierten. Seit 2010 ist Olivetti wieder im Personal Computer-Bereich tätig und konnte diesbezüglich mit seinen Tablet PCs wieder einige Erfolge erzielen.

Mittlerweile umfasst das Produktportfolio Lösungen für End- und Großkunden, für kleinere und mittlere Unternehmen auf hochtechnologischem Niveau. Dabei profitiert Olivetti von seinem traditionsreichen Knowhow bezüglich Technologie und Industrie. Das Angebot umfasst neben Produkten wie PC-Serien für Großkunden auch Notebooks sowie Netbooks, hochmoderne Digitalsysteme und nicht zuletzt diverse fachmännische Dienstleistungen. Zu den innovativen Digitalsystemen zählen unter anderem Drucker und Kopierer sowie Faxgeräte und Taschenrechner.

Das Schreibmaschinen-Imperium und weitere Innovationen für Heim und Büro

Olivetti konnte sich vor allem mit seinen ausgeklügelten und schicken Schreibmaschinen schnell einen Namen machen.
Olivetti konnte sich vor allem mit seinen ausgeklügelten und schicken Schreibmaschinen schnell einen Namen machen. © 44348141 – suzbah, depositphotos.com

Große Bekanntheit erlangte Olivetti vor allem durch seine mechanischen sowie elektrischen Schreibmaschinen. Mit den ersten Geräten M1 und Studio 42 konnte sich das Unternehmen schnell einen Namen machen, was nicht zuletzt an den besonderen Designs der Marke lag. Diese sollten vornehmlich bürotauglich und praktisch sein und weitestgehend auf prunkvolle Ausschmückungen verzichten. Wert wurde hierbei auf schlichte Eleganz gelegt, denn Olivetti wollte keine Produkte für Salons herstellen, sondern effiziente, langlebige und wertige Geräte in zeitlosem Design. Diese Auffassung vertritt das Unternehmen bis heute. Auch wenn Schreibmaschinen mittlerweile eher nur noch auf Dachböden, in Kellern oder auf Trödelmärkten zu finden sind, so waren diese Anfänge doch maßgebend für den späteren Siegeszug der innovativen Büromaschinen aus dem Hause Olivetti.

Schreibmaschinen mit innovativen Features

So genossen auch die Schreibmaschinen der M40-Serie aus dem Jahre 1938 seinerzeit ein hohes Ansehen und waren weit verbreitet. Sogar Prominente wie Günter Grass nutzten Geräte aus dem Hause Olivetti. Die vorerst letzte mechanische Schreibmaschine kam 1969 unter dem Namen Valentine auf den Markt. Ab Mitte der 1960er Jahre begann Olivetti bereits elektrische bzw. elektromechanische Schreibmaschinen herzustellen und zu vertreiben. Die Editor 5 beispielsweise glänzte dazumal mit Carbonfarbband, Proportionalschrift, Blocksatz und herausragender Druckqualität. Die Editor 3 war sogar als Druckwerk in den hauseigenen PCs verbaut. Zusätzlich gab es zu den jeweiligen Serien häufig portable Varianten, die sich großer Beliebtheit erfreuten.

Spätestens ab den 1970er Jahren hielten die elektrischen Schreibmaschinen auch bei Olivetti Einzug, wobei die TES 501 bereits mit Typenraddrucker, einem Display sowie einem Diskettenlaufwerk brillierte. Großer Vorteil bei der folgenden ET-Reihe war ein Textdisplay, über welchen Anwender den eingegebenen Text vor dem Druck überprüfen konnten. Später fügte Olivetti verschiedene Korrekturprogramme sowie Optionen zur Silbentrennung ein. 

Die Druckerflotte: Eine Tradition

Von Olivettis Schreibmaschinen mit integriertem Display war es nur ein kleiner Schritt bis zu den hauseigenen innovativen Druckern und Multifunktionsgeräten.
Von Olivettis Schreibmaschinen mit integriertem Display war es nur ein kleiner Schritt bis zu den hauseigenen innovativen Druckern und Multifunktionsgeräten. © 256445238 – LuigiB2302, depositphotos.com

Durch weitere Innovationen und die Arbeit an Monitorschreibmaschinen wurde nachfolgend die Herstellung von Druckern und Kopierern vorangetrieben. Schon früh wurden die eigenen Computer und Rechner mit eigenem Druckwerk ausgestattet, sodass es nicht verwunderlich ist, dass sich Olivetti auf diesem Gebiet bis heute einen Namen machen konnte. Dabei wurden sowohl Typenrad-, Thermo- sowie verschiedene Nadeldrucker verbaut. Der seinerzeit schnellste Typenraddrucker DY 800 stammte ebenfalls aus dem Hause Olivetti. Hinzu kamen erfolgreiche Serien an Kopierern, wie die Copia-Reihe und einige Tintenstrahldrucker. Bis heute steht die Marke Olivetti für zuverlässige Geräte, die sich sowohl für die Arbeit im Büro, Homeoffice sowie zu Hause eignen. Nicht nur einfache Schwarz-Weiß-Drucker gehören dabei zum umfangreichen Sortiment, sondern auch Farbdrucker und Multifunktionsgeräte. Diese gibt es sowohl als Tintenstrahldrucker als auch als Laserdrucker. Es obliegt Ihnen und Ihren Anforderungen, für welche der Druckerarten Sie sich entscheiden. Möchten Sie mehr über diese Typen wissen, oder fällt Ihnen die Entscheidung schwer, nutzen Sie unseren Laserdrucker-Tintenstrahldrucker-Vergleich. Bei TintenCenter finden Sie das passende Verbrauchsmaterial zu besonders fairen Konditionen und können sogar noch richtig sparen, wenn Sie sich für unsere geprüften kompatiblen Patronen und Toner entscheiden.

Dienstleistungen statt Hardware

Neben den international bekannten und beliebten Schreibmaschinen und Druckern konnte sich Olivetti auch in Bezug auf verschiedene Dienstleistungen und Softwares einen Namen machen. So finden Sie im umfassenden Produktportfolio auch Lösungen zum Dokumentenmanagement der gehobenen Klasse wie Documental Hub, welches SaaS-basierte Dokumentenlebenszyklen liefert. Dies beinhaltet das Scannen eingehender Dokumente, verschiedene Postdienste für ausgehende Dateien, digitale Archivierung und viele weitere Features. Olischool hingegen stellt ein vertikales Hard- und Softwarepaket für Schulen dar. Neben diesen Softwareangeboten umfasst das Dienstleistungsspektrum zudem Bargeldkassen sowie POS-Systeme mit integrierter Software für das Point-of-Sale-Management. Dabei richten sich die Software- und Dienstleistungsangebote hauptsächlich an Großkunden sowie kleine und mittlere Betriebe. Dazu zählen auch gut vernetzte Kundenbetreuungsleistungen sowie dank des Zusammenschlusses mit Telecom Italia umfassende Lösungen zur Automatisierung von Unternehmensprozessen.

Olivetti: Soziales Engagement mit Tradition

Wie weiter oben bereits angemerkt, hat sich Olivetti von Beginn an für soziale Gerechtigkeit im eigenen Unternehmen eingesetzt. Auch wenn dies ungewöhnlich für die damalige Zeit war, ließ sich der Gründer des mittlerweile international agierenden Konzerns nicht von seinen Idealen abbringen, die er weitestgehend in seiner Firma durchsetzen konnte. Dazu zählen unter anderem die Betriebskrankenkasse, der Mutterschutz, die kulturelle Betreuung der Mitarbeiter, Begabtenförderung und viele weitere Programme. Doch neben dem sozialen Engagement ist auch der Schutz unserer Umwelt ein Aspekt, der Olivetti am Herzen liegt, weshalb geltende Richtlinien und Normen ernst genommen werden, um die Umwelt nicht weiter zu belasten und natürliche Ressourcen zu schonen. Dazu zählt nicht zuletzt ein umfangreiches Recyclingprogramm, durch welches eine Verringerung des Abfalls gewährleistet wird. Denn nur in einer sauberen Umwelt ist es möglich, eine sozial starke und effiziente Gesellschaft zu verwirklichen. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen ist Olivetti bestrebt, eine solche gesunde Gemeinschaft zu schaffen.

Olivetti: Verbindung von innovativer Technologie und sozialer Gerechtigkeit

Schon zu seinen Anfängen war Olivetti dank der sozialen Ader seines Gründers ein Unternehmen, in dem soziale Gerechtigkeit großgeschrieben wurde. Eine Betriebskrankenkasse sowie der Mutterschutz wurden eingerichtet, kulturelle Betreuung und eine Begabtenförderung eingeführt. Selbst einen internen Kindergarten gab es. Um die Arbeitslosigkeit in der Region zu mindern und die Infrastruktur der Gegend zu fördern, bestand das Arbeitskollektiv zum großen Teil aus Arbeitern aus der näheren Umgebung. So sicherte sich das Unternehmen eine bessere Identifikation zwischen Arbeitnehmer und Konzern. Dies resultierte nicht zuletzt in einer gesteigerten Arbeitsmoral und folglich auch in Innovationen, die den Anwendern den Alltag erleichtern und die Wirtschaft stärken konnten. Die Schreibmaschinen Olivettis gelangten zu weltweiter Bekanntheit und waren weit verbreitet, da sie bei zeitlosem Design eine optimale Leistung aufwiesen und praktisch waren. Dabei boten sie bereits damals diverse zusätzliche Features. Diese Schreibmaschinen waren Vorreiter der folgenden Büromaschinen wie Drucker und Multifunktionsgeräte, die bis heute bei ihren Usern beliebt sind. Vor allem Firmen und kleinere bis mittlere Unternehmen profitieren von den ausgeklügelten Systemen, die einen Mehrwert für jedes Büro darstellen. Auch wenn Olivetti mit diversen Schwierigkeiten im Lauf seiner Unternehmensgeschichte konfrontiert war, so konnte sich doch die Tradition, hervorragende, leistungsstarke und dabei schicke Geräte zu fertigen und dabei weder das soziale Engagement noch die Schonung unserer Umwelt zu vernachlässigen, durchsetzen.

Quelle: https://www.olivetti.com/

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